Sonnenstrom für Dorfladen, AllerCafé und Elektro-Autos

„Hier fließt Energie“ lautet das Motto der LEADER-Region Aller-Leine-Tal
mit seinen 8 Kommunen zwischen Celle und Verden, die sich seit langem der Nutzung Erneuerbarer Energien verschrieben hat. Beim Dorfladen Otersen wird dieses Motto einmal mehr in der Praxis umgesetzt. Der bürgerschaftlich organisierte, von 160
Mitgliedern getragene Dorfladen mit AllerCafé hat in diesem Sommer eine zweite Sonnenstrom-Anlage mit 70 PV-Modulen, drei Energiespeichern und eine Ladesäule in Betrieb genommen, aus der umweltfreundlicher Sonnenstrom vom Dorfladen-Dach in bis zu zwei Elektro-Autos fließen kann.

Bereits am Jahresende 2010 wurde die erste Photovoltaik-Anlage mit 10 Kilowattpeak (kWp) Leistung installiert, die in den zurückliegenden zehn Jahren 96 % Eigenstrom für den Dorfladen erzeugte und nur geringe Mengen ins Netz einspeiste. So soll es möglichst auch mit der zweiten Anlage mit 70 neuen Modulen und knapp 25 kWp Leistung bleiben, schreibt der Dorfladen-Verein. „Wir rechnen künftig aus beiden Anlagen mit jährlich 34.000 Kilowattstunden Sonnenstrom von unseren Dächern“, blickt Dorfladen-Vorsitzender Günter Lühning in die Zukunft. „Dieser Sonnenstrom soll weitestgehend vor Ort verbraucht werden, durch die umfangreiche Kühltechnik im 180 qm großen Dorfladen, im AllerCafé und zukünftig zum Aufladen von Elektro-Autos“, ergänzt 2. Vorsitzender Dieter Bergstedt.

Die Ladesäule wurde auf dem Dorfladen-Parkplatz installiert. Hier wird künftig auch das DORFladenAUTO, ein vollelektrischer Sieben-Sitzer mit Sonnenstrom aufgeladen. Hergestellt wurde die „Pion“-Ladesäule in Osnabrück aus einer speziellen Beton-Mischung, die aussieht wie eine große Spielfigur. Die Ladesäule mit dem runden Kopf ist mit viel Technik ausgestattet und lädt mit 22 KW Leistung, ebenso wie die „Allersäulen“ bei den Rathäusern in den Gemeinden im Aller-Leine-Tal. Vorübergehend wird zum Stromtanken an der Dorfladen-Kasse während der Geschäftszeiten eine Karte ausgegeben und die „getankte“ Energie manuell abgerechnet.

Ab September funktionieren alle gängigen Karten für das Aufladen von Elektro-Autos und der Dorfladen will auch eigene Tankkarten ausgeben. Erste Kunden haben die Ladesäule bereits genutzt. „Wir rechnen in der nahen Zukunft noch nicht mit so vielen Strom-Ladungen, die Zahl wird aber kontinuierlich mit der steigenden Zahl von Elektro-Autos steigen. Wir wollen aber bewusst die Elektromobilität und mit dem Gesamtprojekt auch den Klimaschutz fördern“, erläutert Günter Lühning die Zielsetzungen.

Zum Gesamtprojekt gehören fünf Bausteine:

1. das DORFladenAUTO

2. die Ladesäule

3. die zweite Photovoltaik-Anlage,

4. die Energiespeicher und

5. das Bauvorhaben zur Errichtung eines Mehrzweckgebäudes sowie die Erweiterung eines Carports um einen 3. Stellplatz für das eigene Elektro-Auto.

Insgesamt hat der Dorfladen seit Herbst letzten Jahres knapp 140.000 Euro investiert, kräftig gefördert aus EU-LEADER-Mitteln aus dem Aller-Leine-Tal, vom Land und rund 12.000 € nationale Kofinanzierung von der Gemeinde Kirchlinteln. „Dank erheblicher Eigenleistungen von vielen Mitglieder unter der Leitung von Aufsichtsrat Karlheinz Bruns und Vorstand Dieter Bergstedt konnten wir die veranschlagten Kosten deutlich reduzieren – unser Eigenanteil beträgt rund 30.000 €“, stellt Vorsitzender Günter Lühning zum Abschluss des Projektes zufrieden fest. Herzstück des gesamten Projektes ist die Sonnenstrom-Produktion sowie die drei Speicher mit 45 KW, die im neuen Mehrzweckgebäude installiert wurden.

Der Dorfladen-Verein bedankt sich zum Abschluss des Projektes bei allen beteiligten Firmen aus Verden, Kirchlinteln, Rethem und Neustadt bei Hannover sowie bei der Leader-Region Aller-Leine-Tal, der Gemeinde und dem Amt für regionale Landesentwicklung in Verden für die gute Zusammenarbeit bei diesem ehrgeizigen Gesamtprojekt.  

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